Herr Stückle

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Präsentationsvideo

Videotexten ist eine bildbasierte, künstlerische, Client-Server-basierte Kommunikationssoftware. Sie wandelt eine Textnachricht in eine dynamisch generierte Animation um, die aus Fotografien oder kurzen Videosequenzen der städtischen Kommunikation besteht.

Ein registrierter Benutzer meldet sich auf videotexten.de an und verschickt per E-Mail eine Textnachricht. Dieser Text wird über eine Server-Software in einer Datenbank gespeichert. Die Server-Software schickt an die vom Sender angegebene E-Mail-Adresse eine Mail, worin ein Link auf videotexten.de erscheint. In diesem Link ist eine Zuordnung zu der verfassten Textnachricht in der Datenbank enthalten. Ruft der Empfänger den angegebenen Link der E-Mail auf, wird von der Server-Software eine kodierte Datei übermittelt, die von der Client-Software in eine Animation aus Fotografien und Videosequenzen übersetzt wird. Die Bilddaten werden also erst bei Aufruf der Nachricht übermittelt.

Die an den Client übermittelte Datei ist textbasiert und enthält zu jedem in der Bilddatenbank hinterlegten Bild Informationen über das darauf abgebildete Wort oder Symbol, den Fotografen, den Ort der Aufnahme sowie Anmerkungen des Fotografen und Steuerungsinformationen für den Client. Die Textnachricht wird nun für den Empfänger in eine Abfolge von Fotografien und Videosequenzen umgewandelt und abgespielt.

Sämtliche Meta-Informationen, wie Aufnahmeort und Anmerkungen, können am Ende der Nachricht angezeigt werden. Sollte ein Wort der Textnachricht nicht in der Bilddatenbank hinterlegt sein, wird es aus einzelnen Buchstaben zusammengesetzt.

Rechtlicher Hinweis
Laut § 2Abs. 2 UrHrg sind geistige Schöpfungen, insbesondere Werke der Literatur, Wissenschaft, Kunst, Computerprogramme und Datenbankwerke geschützt, wenn die geistige Schöpfung oder künstlerische Leistung eine angemessene Schöpfungshöhe aufweist, d.h. vereinfacht ausgedrückt, das Werk kreativ genug ist bzw. im Werk die Individualität des Schöpfers zum Ausdruck kommt.

videotexten.de verbindet Wissenschaft, Kunst und plattformübergreifende Client-Server-basierte Software zu einem künstlerischen Werk, und ist daher geistiges Eigentum von:

Heiko Stückle
Kerpener Straße 75
50937 Köln

Die Technik der Collage ist wohl dasjenige künstlerische Verfahren und Ausdrucksmittel, das in vielschichtiger Abwandlung und Variation die Kunst des 20. Jahrhunderts mit am stärksten beeinflusst hatte. Die Verwendung von Alltagsgegenständen und ihren Bruchstücken durch Aufkleben und künstlerisches Bearbeiten hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Ziel, der abstrahierenden Formensprache der Kubisten höheren Realitätscharakter zu verleihen. Stücke gemusterter Tapeten, Stoffe, Druckbuchstaben und Ziffern aus Zeitungen oder von Plakaten – papiers collés – waren das künstlerische Material für das Stillleben mit Frucht und Schale von Georges Braque (1912), das als erstes in Collagetechnik entstandene Bild gilt. Als künstlerisches Ausdrucksmittel steht die Collage am Anfang der klassischen Avantgardebewegungen und wurde von den unterschiedlichsten Stilrichtungen adaptiert. Im Ersten Manifest des Futurismus (1909) propagierte Filippo Tommaso Marinetti den Glauben an die Gegenwart und die Vision einer Zukunft ungeahnter menschlicher Höhenflüge in jeder Beziehung. Ihm schlossen sich Maler an, die in ihrer Kunst die zentralen Themen der damals aktuellen städtischen Gesellschaft, der Großstädte, ihrem Lärm und Tempo in Verkehr und Vergnügungslokalen sowie ihrer innewohnenden Kraft darstellten. Besonderes Interesse zeigten die Futuristen an der optischen Wirkung von Wort und Schrift. Sie verlangten eine Auflösung der gültigen Syntax und der traditionellen statischen Typografie. Damit übten sie starken Einfluss auf die Dadaisten und ihre Lautgedichte aus. Diese nutzten unter anderen die Collagetechnik als Ausdrucksmittel ihrer antikünstlerischen Einstellung. Mit der Fotomontage entwickelte Hannah Höch eine Sonderform der Collage, die durch Kombination verschiedener fotografischer Motive neue Bildinhalte entstehen lässt, die ebenfalls eine kritische Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit beinhalten.

Videotexten ist in diese Tradition der Collage und der kritischen Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und ihrem Wandel durch neue technische und technologische Möglichkeiten einzuordnen. Es nutzt die heute zur Verfügung stehenden Mittel der digitalen Fotografie und der damit immer größer werdenden Bilderflut, des Web 2.0, in welchem jeder User gleichzeitig zum Internetmacher werden kann, und der Verortung durch das Global Positioning System (GPS), wodurch jedweder Ort der ungreifbar großen Welt lokalisierbar wird. Fokussierend auf die Mittel unserer alltäglichen und allgemeingültigen sprachlichen Kommunikation, die in Form von Wörtern oder Piktogrammen funktioniert, entstehen durch neue Zusammensetzung literarisch-künstlerische Werke.

Auf der ersten Bedeutungsebene stellen sich Textnachrichten, die von einem Sender verfasst und an einen Empfänger übermittelt werden, mittels Videotexten aus im Alltag gefundenen und fotografierten Wörtern dar. Die ursprüngliche Bedeutung der Wörter, seien es Begrifflichkeiten auf Straßenschildern, Plakatwänden, Baustellen oder Teile von Reklametafeln, verlieren ihre alltägliche, für jeden Straßenteilnehmer gültige Bedeutung und erfahren durch den Sender mittels Videotexten eine individuelle, persönliche Bedeutung, die sich ausschließlich an den einen Empfänger richtet. Die Allgemeingültigkeit der abstrakten Zeichen für jeglichen Teilnehmer des städtischen Alltags wird entzogen und in eine neue, personalisierte und lediglich individuell gültige Aussage umgesetzt. Ortsangaben zum Fundort der verwendeten Begriffe – als GPS-Daten oder durch schriftliche Anmerkung durch den Fotografen – verleihen der persönlichen Botschaft in einer zweiten Ebene eine topografische Zuordnung. Die übermittelte Botschaft erfährt dadurch eine topografische Landkarte und spiegelt die immer größere, immer schneller und notwendiger werdende Mobilität unserer Gesellschaft wider. In dritter Ebene beinhalten die einzelnen Wörter Geschichten zu ihrer Herkunft und Entstehung oder zu den Assoziationen während der visuellen Auswahl durch den Fotografen. Dies können genauso Erlebnisse während des Fotografierens sein, wie Gründe für die Auswahl oder Gefühle und Gedanken zu den Begriffen. Aneinandergereiht verleihen sie der Textnachricht, die allein durch den Sender bestimmt wird, eine übergeordnete, nicht steuerbare Erzählung. Jedes unpersönliche, für jedermann gültige Wort der öffentlichen Welt wird somit nicht nur zum Träger einer einzigen durch den Sender in seiner Textbotschaft vermittelten, persönlichen Bedeutung, sondern ist gleichzeitig Träger einer persönlichen Anmerkung des Fotografen.
Von Dr. Gundula Lang, 2011

Anmerkungen Hab dich lieb!
Ort München, Ligsalzstrasse
Datum 23.12.2009
Anmerkungen Sein oder nicht Sein.
Ort Köln, Kerpener Straße
Datum 10.09.2011
Anmerkungen soooooooooooo…weich!
Ort Köln, Weißenburgstraße
Datum 26.09.2008
Anmerkungen Vorsicht…
Ort München, Ligsalzstrasse
Datum 17.6.2007
Anmerkungen 24/7
Ort Köln, Zülpicher Straße
Datum 6.5.2015
Anmerkungen Kugelfisch.
Ort Köln, Neusser Straße
Datum 21.12.2008
Anmerkungen Überraschung
Ort Köln, Ehrenfeldgürtel
Datum 15.9.2011
Anmerkungen Punkt. Mein Letztes Wort.
Ort Oostende
Datum 22.09.2008
Anmerkungen so ist es…
Ort Köln, Ubierring
Datum 28.03.2010
Anmerkungen Herzinfarkt.
Ort München, Arnulfstraße
Datum 03.06.2007
Anmerkungen Dieses Gesindel überall!
Ort Köln, Hauptbahnhof
Datum 28.03.2010
Anmerkungen Achtung.
Ort Köln, Kerpener Straße
Datum 8.5.2015
Anmerkungen o.k, o.k!
Ort Köln, Christophstraße
Datum 13.09.2008
Anmerkungen uuuuuuuuuh, bin ich zu!
Ort Berlin, Potsdamer Straße
Datum 31.12.2006
Anmerkungen …zu Analog.
Ort Köln, Greinstraße
Datum 12.10.2014
Anmerkungen Las dir raten, trinke Spaten.
Ort München, Marsstraße
Datum 03.06.2007
Anmerkungen Voll wie Haubitze!
Ort Köln, Konarad-Adenauer-Ufer
Datum 28.03.2010
Anmerkungen Wen nehme ich auf die Insel mit?
Ort Köln, Sudermannplatz
Datum 30.12.2009
Anmerkungen Nachhaltige Kommunikation
Ort Oostende
Datum 22.9.2008
Anmerkungen Versteh ich nicht. Tut mir leid.
Ort Ulm, Hauptbahnhof
Datum 13.09.2008
Anmerkungen Da nach da.
Ort Berlin, Unter den Linden
Datum 29.12.2006
Anmerkungen Mach auf!
Ort Ulm, Frauenstrasse
Datum 22.09.2008
Anmerkungen Ja, hallo?
Ort München, Westendstraße
Datum 03.06.2007
Anmerkungen Was?
Ort München, Müllerstraße
Datum 03.06.2007
Anmerkungen Jeden Tag aufs Neue.
Ort Köln, Ägidiusstraße
Datum 09.03.2013
Anmerkungen Punkt. Mein Letztes Wort.
Ort Oostende
Datum 22.09.2008