Während des Praxissemesters im Sommersemester 2001 an der FH Augsburg, hatten wir in einer Woche Blockunterricht das Thema Berufskunde.
Prof. Robert Rose bat uns in diesem Rahmen ein Objekt mitzubringen, das unsere Arbeit als Designer widerspiegelt, und die Philosophie dahinter zu erklären. Ich entschied mich für meine Lomo, eine aus technischer Sicht minderwertige Kamera aus russischer Produktion.
Unter dem Bergriff Lomografie versteht man eine künstlerische Praxis, die sich der kreativen und experimentellen Schnappschussfotografie verschrieben hat. Durch die billige Bauweise der Kamera entstehen Effekte wie eine starke Vignettierung und auch eine gewisse Unschärfe. Ein Wesensmerkmal der Lomografie ist, dass sie damit spielt, technisch nicht ausgereift zu sein.
„Abgeleitet wurde der Begriff Lomographie von der Ostblock-Fotokamera Lomo, einem rudimentären Gerät, das rudimentäre Bilder schießt. Während sich in den 90er-Jahren um die digitale Fotografie ein globaler Megatrend formte, der fehlerfreies und pausenloses Fotografieren ermöglichte, traten Kreative auf die Bremse und kehrten zu rustikalen Kameras zurück. Lomographen ziehen automatischer Bildverbesserung das Wackelige vor. Aus der radikalen Opposition entstand ein Geschäftsfeld, für das stets neue Produkte entstehen.“
Paolo Tumminelli
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Lomography